In dem vorliegenden BIPEDIA-Heft ( März 1989 )
berichtet Ulrich Magin ausführlich über
Leben und Werk des in Vergessenheit geratenen Paläontologen Edgar Dacqué. Es
erschien mir interessant hier, unsere jeweiligen Ansichten genauer zu bestimmen und
voneinander abzugrenzen.
Bereits Max Westenhöfer, der 1926 den Menschen als ältestes Säugetier überhaupt
bezeichnete, klagte darüber, dass Dacqués Theorie häufig mit der seinigen verwechselt
wurde. Westenhöfer selbst meinte lediglich, dass Homo sapiens im Gegensatz zu den
anderen Säugern körperlich primitiv, und somit wurzelnah, geblieben ist. Dabei wurde eher
auf den menschlichen Bautypus Bezug genommen, der urtümliche Merkmale ( wie
Fünffingrig - und Zehigkeit, runde Schädelform, aufrechte Haltung und Bipedie ) aufwies, und
sozusagen seine Gehirnentwicklung, seinen Geist, spezialisieren konnte, während sich die
Tiere über das menschliche Stadium hinaus weiter entwickelten, und neue körperliche
Fähigkeiten errangen !
Edgar Dacqué war als Paläontologue sehr geneigt, die Etappen der Formgestaltung des
Menschen in engem Zusammenhang mit den geologischen Epochen zu bringen ( daher die
"Zeitsignaturen" ). Er hat sich da auch bestimmt durch Angaben aus der okkultischen
Literatur anregen lassen, was nicht verwerflich ist. Betont wurde von Dacqué, dass der
Mensch in seiner Bildungsbahn die verschiedenen Tierformen "aus sich entlassen" habe, bis
er zuletzt nach der Entlassung der Affen wirklich Mensch wurde [ das steht ja im Gegensatz
zu Westenhöfers Vorstellungen ].
Dacqué bezeichnet den Menschen als die durch alle Lebewesen hindurchgehende Urform.
Westenhöfer folgend, verweise ich eher auf die Evolutionsfähigkeit des menschlich-
primitiven Bauplans : die normale, formale Entwicklung führt über das human-bipede
Stadium ( als das ursprünglichere ) zu den Vierfüsslern und auch zu den anderen
Wirbeltieren. Abweichend behauptete Edgar Dacqué, dass die Aufrichtung der Gestalt
geradezu dem mesozoischen Zeitalter das Gepräge gab : es richteten sich Mensch und
einige Dinosaurier auf.
"Rassenerinnerungen" mag es vielleicht geben, doch denke ich, wie der Zoologe Bernard
Heuvelmans, dass einige von der Naturwissenschaft noch unbekanne Tiere eigenartigen
Aussehens, sowie rezente Formwandlungen des Menschen [ darunter der berühmte Yeti ],
tatsächlich existieren.
Mit Dacqué teile ich die Unhaltbarkeit der herrschenden Deszendenztheorie. Sie stimmt für
den Menschen nur insofern, dass er von Vorfahren abstammt, die entfernte Ähnlichkeiten
hatten mit den heutigen "niedrigen" Tieren, doch wieder verschieden waren, weil sich diese
unter ganz anderen Verhältnissen entwickelt hatten.
Innerhalb des Wirbeltierstammes führt uns die Herausbildung des Menschentypus zurück
bis zum aquatischen Urstadium.
Wie einst Dacqué, erscheint mir, dass die Formgestaltung der heutigen Organismen
überhaupt nicht ohne die Entwicklung des Menschen zu denken sei : Ein dem üblichen
Evolutionsbild schnurstracks zuwiderlaufender Gedanke !